Radverkehr, aber sicher

Grundsätzlich sind rund 60% der Hamburger Haushalte, die ein Auto benutzen, für den Umstieg auf das Fahrrad bereit. Das ist eine gute Ausgangslage, aber noch lange keine praktische Umsetzung. Alle zwei Jahre veröffentlicht die dänische Copenhagenize Design Compagny die Rangliste der weltbesten Fahrradstädte. Hier werden Noten an Städte für ihre Bemühungen vergeben, das Fahrrad als Verkehrsform zu etablieren. Städte mit mehr als 600000 Einwohner werden alle zwei Jahre einem Ranking unterzogen.

Drei deutsche Großstädte waren 2019 unter den Top-20 vertreten: Bremen (Platz 11), Berlin (Platz15) und Hamburg (Platz 20). Das relativ schlechte Abschneiden deutscher Städte hat auch damit zu tun, dass weltweit immer mehr Städte den Radverkehr fördern und es damit immer mehr Konkurrenz um Fahrradfreundlichkeit in dem Ranking gibt. „Außerdem schaffen es Berlin und Hamburg trotz Mobilitätsgesetz und politischem Willen noch nicht, viel gute Infrastruktur auf die Straße zu bringen und das Radwegnetz attraktiv genug auszubauen“

Eine Umfrage von Fahrrad-Monitor 2023 zeigt aber auch, dass 60 Prozent der Radfahrenden sich sehr oder meistens sicher fühlen, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Als Hauptgründe für Unsicherheit werden rücksichtsloses Verhalten von Autofahrenden sowie zu viel Verkehr auf den Straßen genannt.

Stadtrad Hamburg

Höchstes Sicherheitsempfinden wird auf getrennten Fahrradwegen empfunden: „Erstmalig wurde 2023 auch nach dem Sicherheitsempfinden auf unterschiedlichen Führungen des Radverkehrs gefragt. 94 Prozent der Befragten fühlen sich demnach vor allem auf vom Auto- und Fußverkehr getrennten Radwegen sicher. Dieses schließt auch die sogenannten „Protected Bike Lanes“ mit ein, also Radfahrstreifen die zum Beispiel durch Poller oder ähnliche Trennelemente vom Autoverkehr abgetrennt sind. Auch Fahrradstraßen werden sehr positiv bewertet (83 Prozent). Besonders unsicher fühlen sich die Radfahrenden dagegen auf Straßen, wo gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn gefahren werden muss. Bei Tempo 50 fühlen sich hier nur 13 Prozent, bei Tempo 30 nur 21 Prozent und auf freigegebenen Bus-Sonderfahrstreifen nur 29 Prozent sicher“