Vor Schulen, Kitas, Altenheimen und Krankenhäusern können künftig leichter Tempo-30-Abschnitte – auch auf Hauptverkehrsstraßen – eingerichtet werden. Untersuchungen zeigen, dass in Tempo 30-Zonen etwa 40 % weniger Unfälle als in vergleichbaren Tempo 50-Bereichen passieren. Die Fahrzeit wird nur um wenige Sekunden länger. Auf einer Strecke von 500 m liegt der Zeitverlust bei maximal 5-10 Sekunden.
Politik darf aber nicht so naiv sein, davon auszugehen, dass formal angeordnete Höchstgeschwindigkeiten auch eingehalten werden. Nach einer Studie des ADAC, sind fast ein Drittel der Fahrzeuge vor Schulen zu schnell unterwegs. So auch vor den Harburger Grundschulen Rönneburg und Marmstorf. Bei der ersten Schule fuhren 45% aller Autofahrer zu schnell, bei der zweiten 30%. Hier gilt auch noch Tempo 50. Maximal wurden sogar Geschwindigkeiten von 72 bzw. 96 km/h gemessen. Eine Erfolgsbilanz sieht anders aus.
Diese Gefährdungssituationen zeigen, dass es zu vielen Autofahrerinnen und Autofahrern an Problembewusstsein und Akzeptanz für Tempo 30-Zonen mangelt. Die Notwendigkeit und die Vorteile müssen besser erkannt und persönlich akzeptiert werden. Die Einführung von Tempo 30 – Zonen muss deshalb durch geeignete Informations-, Präventions- und letztlich auch Kontrollmaßnahmen begleitet werden.