Schadstoffbelastung

LuftmessstationDer KFZ-Verkehr ist eine der Hauptursachen für die Belastung der Luft mit Schadstoffen wie Feinstaub und Stickstoffdioxid und des Klimagases Kohlenstoffdioxid. Insbesondere ein zunehmender Straßenverkehr trägt auch in Harburg dazu bei, dass die Atemluft u.a. mit dem Gas Stickstoffdioxid verschmutzt wird, dass an Gesundheitsschäden der Atemwege und des Herz-Kreislaufsystems beteiligt ist. Die bereits im Mai 2013 veröffentlichte Studie „Long-term exposure to traffic-related air pollution and insulin resistance in children: results from the GINIplus and LISAplus birth cohorts“ belegt zusätzlich zu bisher bekannten Risiken die Entstehung einer erhöhten Insulinresistenz durch Stickstoffdioxide und Feinstaub bei Kindern. Dieses ist ein Risikofaktor bei der Entstehung eines Diabetes im Alter.

Auch in Harburg gelten die EU-Grenzwerte für Feinstäube und Stickoxide in der Außenluft. Werden diese Grenzwerte überschritten, so müssen Schritte zur Senkung der Belastung von Mensch und Umwelt unternommen werden. Wirksame Maßnahmen greifen meist direkt an den Immissionsquellen an und vermindern dort den Ausstoß. Andere verteilen die Schadstoffe nur auf eine größere oder andere Fläche, so dass Grenzwerte formal eingehalten werden können, aber kein wirksamer Effekt erreicht wird.

Verkehr auf der Winsener Straße in HarburgZur Verbesserung der durch den Autoverkehr belasteten Luft können Streckenführungen verändert werden. Wir fordern auch die Verwendung emissionsarmer bzw. emissionsfreier Busse besonders in Wohngebieten.

Doch auch bereits vorhandene Schadstoffe können durch eine verstärkte Aufnahme durch Pflanzen und durch spezielle chemische Reaktionen vermindert werden. Pflanzen sind zur Aufnahme von Feinstäuben und gasförmigen Schadstoffen besonders geeignet. Die wirksame Pflanzenmasse ließe sich insbesondere im Innenstadtbereich durch zusätzliche Dach- und vertikale Fassadenbegrünungen steigern. Mit der gezielten Begrünung von Straßen und Häuserwänden könnte die Luft deutlich verbessert werden. Zu diesem Ergebnis kommt auch bereits 2012 eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie. Bislang war man von einer Qualitätssteigerung von rund zwei Prozent ausgegangen, laut der Studie ist es aber mehr als das Zehnfache. Zusätzlich können spezielle chemische Reaktionen von Baumaterialien einen positiven Beitrag leisten: Die Verwendung von Titandioxid in Straßenbelägen und Wänden wird zunehmend diskutiert: Trifft Sonnenlicht auf die Titandioxid-Fläche, werden die gasförmigen Stickoxide katalytisch in Nitrate umgewandelt, die letztlich vom Regen abgewaschen werden.

Schadstoffmessungen müssen die realen Verhältnisse für die Bürger*innen transparent und vergleichbar machen. Daher sollen an viel befahrenen Straßen wie der Winsener Straße und der Bremer Straße neue feste Luftmessstationen errichtet werden, die dauerhafter Bestandteil des Hamburger Luftmessnetzes sind und deren Daten veröffentlicht werden.